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Interview mit Martin Buchwitz vom Automationblog

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Interview mit Martin Buchwitz vom Automationblog

In einer neuen Rubrik möchten wir im Janz Tec Blog verschiedene Experten aus den Bereichen Automatisierung, Maschinen- und Anlagenbau, Embedded und Industrial Computing interviewen. Den Anfang macht Martin Buchwitz, seit April 2011 Chefredakteur des SPS-Magazins (gemeinsam mit Kai Binder) und Betreiber des Automationblogs. Herr Buchwitz war vor seiner Tätigkeit als Redakteur beim Ludwigsburger Steuerungshersteller Jetter AG in den Bereichen Applikation, Vertrieb, Öffentlichkeitsarbeit und zuletzt als Marketingleiter tätig. Er ist seit 26 Jahren glücklich verheiratet und hat vier Kinder, von denen drei schon erwachsen sind.

Herr Buchwitz, als Chefredakteur des SPS-Magazins sind Sie ja immer am “Puls der Zeit” – was sind die aus Ihrer Sicht aktuellen Themen der Branche und warum?

Letztlich all die Themen, die den deutschen Maschinenbau international an der Spitze halten. Also die Eigenschaften Qualität, Funktionalität, Sicherheit- und Preis-Leistungsverhältnis. Dabei spielt das Engineering eine ganz zentrale Rolle, da dort ganz große Kostenpotenziale verborgen liegen. Ein durchgängiges Engineering von der Produktentwicklung bis zum Test des fertigen Endproduktes. Die Integration aller Automatisierungsfunktionen wie komplexe Antriebstechnik, Robotik, intelligente Sensorik, Bildverarbeitung und IT-Funktionalität schreitet massiv voran. Im Bereich Bedienen und Beobachten beeinflusst die Multitouchtechnologie massiv die Konzepte zur Maschinenbedienung. Safety hat sich als Muss etabliert und macht Maschinen nicht nur sicherer, sondern auch besser.

Wie lassen sich aus Ihrer Sicht die momentanen Herausforderungen in der Automatisierungstechnik durch industrielle Computersysteme begegnen?

Die Grenzen zwischen klassischer SPS-Technologie und IT-basierten Technologien verschwinden immer mehr. Letztlich zählen Faktoren wie Leistungsfähigkeit, Integration, Kosten und Zukunftssicherheit. Industrielle Computersysteme sind längst fester Bestandteil der Automatisierungslandschaft geworden und heute nicht mehr wegzudenken. Der generelle Trend zu IT-basierenden Technologien ist nicht mehr umzukehren. Hersteller solcher Produkte müssen ihren Kunden die Stabilität von klassischer industrieller Steuerungstechnik bieten und gleichzeitig der Innovationsgeschwindigkeit der IT-Welt folgen. Das ist eine gewisse Herausforderung, die aber zu meistern ist, wie viele dieser Anbieter seit Jahren unter Beweis stellen.

Welche Veränderungen werden uns bis 2020 erwarten, was halten Sie für die großen Zukunftsthemen?

Wenn man die Innovationsgeschwindigkeit der IT- und Consumerwelt betrachtet, dann sind acht Jahre ein sehr langer Zeitraum. Die oben genannten Entwicklungen wie Integration, Engineering-Workflow und IT-Integration werden die technologische Entwicklung weiter bestimmen. Software und Softwaretechnologien haben heute schon eine extrem große Bedeutung und diese wird weiter steigen. In einigen Jahren wird kein international erfolgreicher Maschinen- und Anlagenbauer mehr daran vorbei kommen, die Softwaretechnologien der IT-Welt zu übernehmen, wie zum Beispiel das Objektorientierte Programmieren. Der Usability der Softwareoberflächen und der Visualisierungsoberflächen kommt eine ganz große Bedeutung zu.

Unter www.automationblog.net betreiben Sie ja auch ein eigenes Blog zum Thema – wie kam es dazu und welche Erfahrungen konnten Sie als Blogger sammeln?

Als Chefredakteur ist es zunächst naheliegend, die Online-Medien mit all ihren Möglichkeiten konsequent zu nutzen. Ein Blog bietet zudem die Möglichkeit, Themen zu behandeln, die man vielleicht nicht unbedingt in das Heft nehmen würde, weil sie zu politisch oder zu global sind. Da sich aber alle Bereiche wie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gegenseitig beeinflussen, ist es höchst spannend, diese Zusammenhänge dort herzustellen. Das große Problem für mich ist – nicht ganz überraschend – die Zeit dafür zu finden. Ich habe mir vorgenommen, mindestens zwei Beiträge in der Woche zu schreiben, schaffe es aber aktuell leider noch nicht. Aber ich bleibe dran, da es für mich ein extrem wichtiges Medium ist!

Welche Tipps haben Sie für unser Blog, welche Themen würden Sie besonders interessieren?

Ein Blog ist stark von der Persönlichkeit geprägt, die diesen unterhält. Zudem erwarten Leser dort Informationen und Meinungen, die sie sonst nirgendwo in derselben Weise erhalten. Das ist sicher als Unternehmen eine gewisse Herausforderung, die sich aber bewältigen lässt. Das Lesen eines Blogs muss Spaß machen und informativ sein – dann steht einem Erfolg nichts mehr im Wege.

Ein (offenes) Wort zum Schluss?

Ich begrüße es sehr, dass Sie als Unternehmen einen Blog betreiben und wünsche Ihnen die Konsequenz und das notwendige Durchhaltevermögen, das erforderlich ist, damit so etwas langfristig erfolgreich sein kann. Ganz generell wünsche ich uns allen, die in der Automatisierungsbranche kommunizieren, dass es viel eher möglich wird, auch kritische Themen anzusprechen, ohne das sofort mit “Liebesentzug” gedroht wird.

Herr Buchwitz, wir danken Ihnen ganz herzlich für das Gespräch – auch Ihnen weiterhin viel Erfolg!


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